Die optimale Vorgehensweise für mehr Motivation in allen Lebenslagen

Der Begriff Motivation taucht im alltäglichen Leben vor allem in Verbindung mit sportlichen Leistungen und dem Erlernen von Fähigkeiten auf. Ein Sportler hat nicht genug Motivation, um den Sieg davon zu tragen oder der Lernwille ist nicht mit genug Motivation unterfüttert und so bleibt das Ergebnis aus. Solche exemplarischen Beispiele führen die Wichtigkeit von ausgeprägter Motivation vor Augen. Ohne die Kraft, durch Handeln und Energieaufwand in geistiger oder körperlicher Form einen Ist-Zustand zu verändern, gibt es kein Leben. Schon die Grundbedürfnisse jedes Menschen sind nur mit Motivation zu befriedigen und sind die Basis für den Fortbestand.

Der Ursprung der Motivation

Die Beobachtung des Verhaltens und den Beweggründen, die Menschen dazu führen, zu handeln, beginnt in der Phase der griechischen Hochkultur mit ihrer erwachenden wissenschaftlichen Neugier. Während zum Beginn das Gefühl und die individuelle Empfindung jedes Einzelnen als Auslöser von Motivation oder auch Selbstmotivation betrachtet werden, entstehen mit dem beginnenden wissenschaftlichen Betrieb im 19. Jahrhundert modellhafte Erklärungen, die das Unbewusste als Triebfeder menschlichen Verhaltens einbeziehen. Die populäre Theorie von Sigmund Freud führt als Quelle von Motivation den Fortpflanzungstrieb an und verdichtet seine Erklärung auf die „Geheimnisse des Alkovens“. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das Schema des Belohnungs- und Bestrafungsprinzips, das besagt, Motivation entsteht durch den Wunsch, eine Belohnung in Form von Erfolg zu erhalten oder negative Erlebnisse und Gefühle zu vermeiden. Bei dieser Erklärung fiel die Selbstmotivation durch das Raster, die bei vielen Menschen zu beobachten ist. Sie handeln ohne ersichtlichen Grund und die Motivation scheint aus ihnen selbst heraus zu kommen.

Die Motivation von innen heraus

Mit der Eingruppierung in zwei Kategorien der Motivation erfasst die Wissenschaft seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts auch die Selbstmotivation. Sie gehört zur Gruppe der so genannten intrinsischen Motivation, die als Antriebskraft die emotionale Wirkung von Handlung definiert. Der Faktor Spaß und Genugtuung reichen aus, genug Willen zu entwickeln, um aktiv zu werden. Typische Beispiele für diese Art der Motivation sind Künstler, die um des Kunstwerkes wegen ihre Schaffenskraft einsetzen. Mit einer Prise Leidenschaftlichkeit für eine Sache rücken Belohnungsanreize wie Lohn oder Anerkennung von außen in den Hintergrund. Im besten Fall befriedigt die intrinsische Motivation auch Bedürfnisse, die in vielen anderen Fällen durch extrinsische Motivation entsteht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn spezielle Arbeiten gerne von selbst erledigt werden und somit auch nicht zur Last fallen.

Vom sozialen Umfeld motiviert

Die Bereitschaft, Kraft in Handlung zu investieren, um Rückmeldungen und Ergebnisse von außen zu erhalten, ist in der Gruppe der extrinsischen Motivation zusammengefasst. Die Arbeit für den Broterwerb ist die verbreiteteste extrinsische Motivation – Arbeiten, um mit dem finanziellen Ausgleich für die Handlungen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Besonderer Einsatz in der Berufswelt angesichts des Ziels des Aufstiegs auf der Karriereleiter gehört in diese Gruppe. Mehr sozial eingebettet und gesteuert ist das positive Mitwirken in einer Gruppe von Menschen mit den gleichen Interessen. Das so genannte Teamplay, in dem der Einzelne mit seiner Handlungsbereitschaft zu einer gemeinsam in einer von einer Arbeits-, Sport- oder Freizeitgruppe erklärten Zielvorgabe beiträgt, ist ebenfalls der extrinsischen Motivation zuzuordnen.

Emotion und Motivation

Bei der in soziale Gruppen eingebetteten Handlung beeinflussen sich Motivation und Emotion sehr stark gegenseitig. In derartigen Situationen lässt sich die Motivation durch die innere Antriebskraft, welche den emotionalen Aspekten in sozialen Interaktionen entspringt, steigern. Beispielsweise kann es als besonders erstrebenswert empfunden werden, gemeinsam an einer bestimmten Sache zu arbeiten. Motivation steigern ist immer gleichzeitig Motivation zum Lernen und ab dem Beginn einer Handlung entwickelt der Aktive ein persönliches Erkennen seiner Motivationslage, die auch veränderliche Anteile haben kann. So kann die „Es muss eben gemacht werden“-Motivation aus der extrinsischen Gruppe sich weiter entwickeln und zu emotionaler Zufriedenheit führen, die der intrinsischen Motivation zuzurechnen ist.

Die Motivation augenblicklich steigern

Mit dem Ausprobieren und gedanklichem Gewichten der Tätigkeit, die ausgeführt wird, kann jeder Mensch seine Motivation steigern. Die meist lästige Arbeit für den Monatslohn als sportliche Herausforderung zu verstehen, kann ein wirksames Mittel sein, zusätzliche Energien freizumachen. Je größer die innere Befriedigung und Genugtuung, auch an einzelnen Etappen der Handlung, desto mehr wird der extrinsische Anteil zu einem angenehmen Nebenprodukt. Die emotionale Kraft ist das entscheidende Werkzeug, die den „inneren Schweinehund“ schrumpfen lässt, der der Handlungsbereitschaft oft im Weg steht oder viel Energie verbraucht. Hilfreich, um Motivation zum Lernen zu entwickeln, kann schon eine leichte Änderung des Blickwinkels sein. Nicht das Ziel, beispielsweise in einer anderen Sprache kommunizieren zu können, ist der Antrieb, sondern die Gewissheit, dass jede Fähigkeit, die im Kopf entsteht, ein Leben lang als persönliches und nicht mehr zu verlierendes Eigentum betrachtet werden kann.

Bild: © Austin Schmid – Unsplash.com

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert