Innere Unruhe: Was hilft?

Bei innerer Unruhe handelt es sich um einen Zustand, den die meisten Menschen bereits kennengelernt haben. Hält er langfristig an, können sowohl Betroffene als auch Dritte unter den begleitenden Erscheinungen leiden. Nach dem Aufdecken der Ursachen lässt sich die Intensität der Effekte jedoch auf verschiedene Weise reduzieren. Erfahren Sie hier die Ursachen für innere Unruhe und wie Sie wieder Ihre innere Ruhe auf natürliche Weise zurückerlangen können. Denn eine medikamentöse Behandlung sollte wenn möglich vermieden werden.

Was ist innere Unruhe?

Innere Unruhe ist in manchen Situationen ein normaler Vorgang. So kann sie aufgrund von Anspannung vor einer Prüfung entstehen oder nach einem vergrößertem Koffeinkonsum. Darüber hinaus lassen sich jedoch ebenfalls Faktoren bestimmen, die nicht von externen Einflüssen ausgelöst werden. Generell verspüren Betroffene eine innere Anspannung. Es kommt zu einer seelischen Aufgewühltheit. Ein solcher Zustand tritt in unterschiedlichen Momenten ein. Er kann sich regelmäßig bemerkbar machen, dauerhaft sein oder nur vereinzelt auftauchen.

Innere Unruhe äußert sich dabei oft durch Mimik, Gestik und Verhalten. Obwohl Betroffene sich häufig bemühen ihren Zustand nicht zu offenbaren, bleibt er dem Großteil der Mitmenschen nicht verborgen. So führt Nervosität zu einem Verlust der individuellen Gelassenheit. Betroffene Personen sind oftmals schnell reizbar und empfinden einen konstanten Druck, der auf sie ausgeübt wird. Die meisten Menschen leiden unter den Begleiterscheinungen. Sie empfinden sich als weniger belastbar und verspüren oft negative Verstimmungen.

Wie macht innere Unruhe sich bemerkbar?

Innere Unruhe wird von verschiedenen Symptomen begleitet, die sowohl physischer als auch psychischer Natur sind. Neben einer veränderten Körpersprache nimmt bei einigen Menschen die Stimme einen höheren Ton an. Die Hände werden zittrig und schwitzen vermehrt, es kommt zu Herzrasen und Muskelzuckungen. Auf der mentalen Ebene äußert innere Unruhe sich durch Angst, Konzentrationsschwäche und Unsicherheit. Bestimmte Situationen und Umstände lassen die Gelassenheit weiter schwinden, eine erhöhte Reizbarkeit macht sich bemerkbar.

Welche Ursachen stecken hinter dem Zustand?

Die Auslöser von innerer Unruhe sind vielfältig. So können sie sich auf externe Komponenten zurückführen lassen, wie zum Beispiel einem übermäßigen Kaffeekonsum. Darüber hinaus kann das Vorliegen von körperlichen Beschwerden wie Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen oder Unterzuckerungen aufgrund von Diabetes nicht ausgeschlossen werden. In vielen Fällen basiert die Nervosität jedoch auf Faktoren, die im Bereich der Psychologie eingeordnet werden. So kann beispielsweise eine Depression gleichzeitig für innere Unruhe verantwortlich sein. Insbesondere wenn die Stimmung allgemein gedrückt ist, Freud- und Interesselosigkeit sowie Schlafstörungen auftreten, könnte eine Depression hinter den Beschwerden stecken.

Arbeitsalltag und Privatleben sind heutzutage nicht immer einfach unter einen Hut zu kriegen. Stattdessen resultieren die Bemühungen in Dauerstress. Werden Körper und Psyche tagsüber dauerhaft stark belastet, während die Erholung nachts aufgrund verschiedener Ursachen eingeschränkt ist, kann sich innere Unruhe bemerkbar machen. Des Weiteren gehören nervöse Unruhezustände zu den begleitenden Erscheinungen von Angst- und Zwangsstörungen.

Wie kann ich die Beschwerden lindern?

Innere Unruhe kann den Alltag maßgeblich beeinflussen, Betroffene leiden oft unter einer verminderten Lebensqualität. Dabei existieren verschiedene Methoden, um die typischen Symptome erträglicher zu machen. Zunächst sollte eine dauerhaft auftretende innere Unruhe ärztlich abgeklärt werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Beschwerden nicht aus körperlichen Störungen resultieren, die eine spezifische Therapie bedürfen. Konnte der Arzt auf psychischer oder physischer Ebene Defizite feststellen, leitet er eventuell bereits eine Behandlung ein. Dabei können Betroffene selbstständig einige Verbesserungen ihres Zustandes erzielen. Im Zentrum der Therapie sollte die Entspannung stehen.

Entspannungstechnik lernen

Es empfiehlt sich beispielsweise das Erlernen einer Entspannungstechnik. Besonders beliebt und effektiv sind Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Meistens nimmt die Perfektionierung einer solchen Technik einige Zeit in Anspruch. Ist sie einmal erlernt, kann sie jedoch zügig einen Entspannungszustand herbeiführen und so gegen innere Unruhe helfen. Ungeübte können stattdessen die Augen schließen und bewusst über Erlebnisse oder Elemente nachdenken, die sie als positiv bewerten. Dabei darf die innere Vorstellung mit sämtlichen bunten Details ausgefüllt werden. In diesem Zusammenhang können Selbsthilfe CDs zum Thema Entspannung sehr hilfreich sein.

Bewegung gegen schlechte Laune

Sport hilft nicht nur gegen zahlreiche physischen Beschwerden, er kann ebenfalls das Auftreten von Angespanntheit und Nervosität unterbinden. Regelmäßig angewendet wirken sich die unterschiedlichen Sportarten ausgleichend auf Körper und Psyche aus. Während der Bewegung werden zudem Glückshormone freigesetzt, die gegen Verstimmungen und Depressionen helfen.

Baldrian und Hopfen: sanfte Helfer

Um Entspannung herbeizuführen kann auch zu milden externen Mitteln gegriffen werden. Zu diesen gehört beispielsweise die Anwendung von Hopfen und Baldrian. Beides sind rein pflanzliche Elemente, die sich bereits seit Jahren bei Unruhe und Stress gewährleisten. Die Pflanzen können zum Beispiel durch einen Tee oder durch Präparate aus der Apotheke aufgenommen werden. Für einen Beruhigungstee empfiehlt sich die Beimischung von Passionsblumenkraut und Pfefferminzblättern. Ein Vollbad mit Baldrian, Hopfen oder Lavendel kann ebenfalls zur Entspannung beitragen. Ist der Kreislauf nicht stabil, sollte jedoch unbedingt auf ein Bad verzichtet werden.

Raus aus der sozialen Isolation

Massagen, der Gang zur Sauna oder ein ausgiebiger Spaziergang dämmen die Symptome der inneren Unruhe ein. Besonders wichtig ist zudem der soziale Kontakt zu anderen Menschen. Diese schützen nicht nur vor Vereinsamung, sondern sind auch oft dazu in der Lage, die betroffene Person zum Lachen zu bringen und sich bestehende Sorgen anzuhören. Auf diese Weise kann ein weiterer Stressfaktor abgebaut werden.

Selbstwertgefühl: ein Schritt in ein neues Leben

Um langfristig ein Gleichgewicht aufzubauen, kann die individuelle Einstellung zur eigenen Person von Bedeutung sein. Abhängig- und Hilflosigkeit sind dazu in der Lage, einen solchen Zustand zu fördern. Somit sollten Betroffene an einem gesteigerten Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen arbeiten. Wer sich selbst für sein Glück verantwortlich macht, weist ein geringeres Risiko auf, enttäuscht zu werden. Insgesamt kann Selbstakzeptanz helfen. Viele Menschen neigen dazu, eigenständig Stressoren aufzubauen und sich durch verschiedene Situationen unter Druck setzen zu lassen.

Innere Unruhe ist ein weit verbreitetes Phänomen. Egal ob es sich um kurzfristige Empfindungen handelt oder der Zustand dauerhaft ist, können die Beschwerden gemildert werden. Personen, die externe Faktoren (zum Beispiel erhöhter Koffeinkonsum oder Stress) ausschließen können, sollten einen Arzt aufsuchen. In einigen Fällen können physische oder psychische Störungen die innere Unruhe auslösen. Um Komplikationen zu vermeiden ist eine Selbstbehandlung hier nicht zu empfehlen.

Bild: © psdesign1 – Fotolia.com

1 Kommentar

  1. Sehr guter Artikel!

    Ich leide derzeit durch Bewerbungsstreß an starker innerer Unruhe mit körperlichen Anspannungszuständen und was dagegen immer hilft:

    Sport draußen…90 Minuten sportlich und dann unter Menschen gehen (Fußgängezone, Einkaufszentrum, Supermarkt).

    Danach fühle ich mich für den Rest des Tages positiv, ruhig und schlafe super. Das Selbstwertgefühl ist deutlich gesteigert. Ich gehe als „Wrack“ los und komme quasi als „Superman“ zurück. Körper und Seele sind wieder eine Einheit!

    Das interessante ist: Wenn man dies täglich macht gibt es einen deutlich anhaltenden antidepessiven Kick.

    Ganz wichtig: Man muss ins Schwitzen kommen und irgendwann kommt man zu dem Punkt, an dem man keine Lust mehr hat. Wenn man dann den inneren Schweinehund besiegt und weitermacht, erreicht man das beste Ergebnis!

    Es ist, wie bei Medikamenten auch, die Dosis machts. Beim Sport immer mehr als zu wenig!

    Gruß Olly

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