So überwinden Sie eine Spinnenphobie

Begeistern können sich für Spinnen die wenigsten, viele erschrecken oder ekeln sich vor den achtbeinigen Tieren. Doch regelrechte Angst oder Panik beim Anblick einer Spinne – und sei es nur eine Spinnenfigur oder ein Foto einer Spinne – überfällt nur manche. Diese Personen leiden unter so genannter Arachnophobie, einer übersteigerten Angst vor Spinnen. Wenn Sie sich beim Anblick einer Spinne also nicht lediglich ekeln, sondern tatsächlich in Panik geraten, begleitet zum Beispiel von Herzrasen, Atemnot oder starker Nervosität und wenn Sie diese Angst daran hindert, zum Beispiel Ausflüge in die Natur zu genießen oder gar erst zu unternehmen, kann es sein dass Sie an einer übersteigerten und therapiebedürftigen Spinnenangst leiden.

Anzeichen einer Spinnenphobie

Die Symptome einer Phobie vor Spinnen können sich im Einzelfall unterscheiden, sind jedoch allgemein starke Angstreaktionen. Zum einen beziehen sich die Symptome auf körperliche Reaktionen auf reale Spinnen, Bilder oder Videos einer Spinne, zum anderen können auch irrationale Gedanken über die möglichen Konsequenzen der Begegnung mit einer Spinne Anzeichen einer Arachnophobie sein. Körperliche Anzeichen einer Spinnenphobie können die folgenden sein:

  • Herzrasen
  • Atemnot
  • Übertriebene Nervosität
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit und Schwindel
  • Panik
  • Schwächeanfälle

Bei diesen Symptomen handelt es sich um Angstreaktionen, die in echten Gefahrensituationen lebensrettend sein können, im Zusammenhang mit alltäglichen Situationen, Gegenständen und Lebewesen – so auch Spinnen – jedoch Zeichen einer übersteigerten Angst sind, die für Sie als Betroffener sehr belastend sein kann.

Die Reaktion von Arachnophobikern auf das Objekt ihrer Angst ist nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Natur. So zeigt sich die Panik auch in irrationalen Gedankengängen. Menschen mit Spinnenphobie nehmen das Angstobjekt anders wahr als Menschen ohne Angst. Die Spinne oder auch nur das Bild einer Spinne erscheint dominanter. Menschen mit dieser Angst fühlen sich der Spinne hilflos ausgeliefert, überschätzen die Gefahr, die von der Spinne ausgeht – zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit gebissen zu werden und dessen Konsequenzen – und können ihre Angst nicht rational relativieren. Auch das rationale Wissen, dass Spinnen ungefährlich sind, schützt Betroffene nicht vor einer körperlichen und psychischen Angstreaktion.

Auswirkungen der Spinnenphobie

Eine Phobie – ganz gleich, wovor – kann für Sie als Betroffener eine sehr starke Belastung sein. Vor allem die Angst vor alltäglichen Objekten führt zu realen Einschränkungen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie können nicht mehr unbeschwert ins Freie gehen, aus Angst einer Spinne zu begegnen, wenn Sie auf Hilfe angewiesen sind um Spinnen zu entfernen, wenn Sie nicht einschlafen oder sich entspannen können, bevor Sie sicher sind, dass ein Raum spinnenfrei ist, dann bedarf Ihre Phobie einer Therapie – denn sie hindert Sie daran, ein normales Leben ohne Angst zu führen.

Ursachen der Arachnophobie

Die allgemeine Angst und der allgemeine Ekel vor Spinnen, den viele Menschen – zumindest in westlichen Kulturen – gemeinsam haben, lassen sich Annahmen zufolge teilweise evolutionär begründen. Bestimmte Spinnenarten stellten eine lebens- oder zumindest gesundheitsgefährdende Bedrohung dar, weshalb auch über Generationen hinweg, ein natürlicher Respekt vor Spinnen weitergegeben werden könnte. Auch die schnelle und unvorhersehbare Art der Fortbewegung von Spinnen und ihre starke Abweichung von der menschlichen Gestalt – allein durch die uns unnatürlich erscheinenden acht Beine – können eine instinktive Abneigung verursachen. Spinnenangst ist ebenso kulturell bedingt – so lassen sich Spinnenphobien und prinzipielles Unwohlsein in Gegenwart von Spinnen hauptsächlich in westlichen Kulturen beobachten, während viele andere Kulturen an Spinnen gewöhnt sind oder diese sogar als Delikatesse verspeisen.

Die übersteigerte Angst vor Spinnen allerdings, die weit über die generelle menschliche Spinnenabneigung hinaus geht, hat meist individuelle Ursachen. Sie kann durch tiefer liegende Angststörungen ausgelöst werden, die nur entfernt etwas mit Spinnen an sich zu tun hat. Auch traumatische Erlebnisse oder eine besonders angstvolle Erziehung, sowie ein familiäres Vorbild, das selbst eine Arachnophobie hat, können der Auslöser für das Krankheitsbild sein. Eine Spinnenphobie entwickelt sich daher schon sehr früh im Leben.

Therapieansätze

Als erfolgreiche Therapie der Arachnophobie haben sich vor allem verhaltenstherapeutische Ansätze bewährt. Als wirkungsvoll gilt hier insbesondere die Konfrontationstherapie. Diese besteht darin, dass der Patient unmittelbar der Gegenwart einer Spinne ausgesetzt wird – dies aber natürlich mit therapeutischer Begleitung. Auch wird der Patient Schritt für Schritt seiner Angst ausgesetzt. Am Anfang stehen zunächst intensive Gespräche über das Objekt der Angst, schließlich auch die Betrachtung von Bilder und Videos, bis hin zur endgültigen Konfrontation, bis hin zur Berührung. Indem sich der Patient seiner Angst Schritt für Schritt stellt, lernt er mit dieser umzugehen und sie auszuhalten. Durch eine erfolgreiche Therapie, kann der Patient erfahren, dass seine Angst unbegründet ist und diese womöglich ganz verlieren.

Bild: © ave_mario – Fotolia.com

4 Kommentare

  1. Eine einfachere, wirksame Therapie gegen Spinnenphobie ist die Palmtherapy Ich drücke gewisse Punkte in der Handinnenfläche und führe ein gezieltes Gespräch mit dem Klienten. Viele Klienten mit verschiedensten Ängsten und Phobien veliessen meine Praxis gelöst und glücklich!

    Antworten
  2. Ich stimme voll zu, dass Konfrontationstherapie bei Spinnenphobie erfolgreich ist.
    Ich habe selbst vor einem Jahr ein Seminar mitgemacht, das mir sehr geholfen hat. An alle Betroffene: traut euch! Mich hat es nur einen Tag gekostet und seitdem gehe ich viel viel entspannter in den Keller 🙂 Es gibt in Deutschland, glaube ich, 3 Anbieter. Hier die Links:

    In München: http://www.hellabrunn.de/besuch-planen/individuelle-fuehrungen-und-veranstaltung

    In Berlin: http://bs-phobietherapie.de/

    In Hamburg: http://www.spinnen-angst.de/

    Viele Grüße!

    Antworten
  3. Informativer Artikel, allerdings finde ich eine Abbildung einer Spinne auf einer Seite über Spinnenphobien absolut unangemessen! Die meisten Betroffenen versetzen schließlich nicht nur reale Begegnungen mit Spinnen, sondern bereits Bilder oder Gedanken daran in Panik. Ich persönlich musste das Fenster der Seite sofort wieder schließen bis ich mich durchringen konnte die Seite erneut aufzurufen.
    Den ersten Absatz des Textes habe ich übrigens immer noch nicht gelesen, da ich sofort runterscrollen musste bis man das Bild nicht mehr sieht.

    Ich bitte Sie in Zukunkt darauf zu achten.
    Viele Grüße

    Antworten
    • Hallo Hanna,

      vielen Dank für den Hinweis! Sie haben recht, die Bildauswahl war etwas unüberlegt. Es wurde nun aber ausgewechselt. Ich hoffe, Sie schauen nochmal vorbei um den Artikel fertig zu lesen!

      Antworten

Antworten auf Monika Herzog Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert