Was tun bei Konzentrationsschwäche?

Jeder kennt das: Die Gedanken schweifen schnell ab, es fällt schwer, sich Dinge zu merken, der Fokus lässt sich schlecht auf wichtige Dinge legen. Unter Konzentrationsschwäche leidet jeder von Zeit zu Zeit. Gründe können hier Müdigkeit, Hunger, private Probleme oder gesundheitliche Probleme sein. Was tun jedoch, wenn die Konzentrationsschwäche immer wieder oder lange Zeit auftritt, sehr ausgeprägt ist und dazu führt, dass die Konzentrationsfähigkeit dauerhaft nachlässt und konzentrierte Tätigkeiten gar nicht mehr möglich sind? Bei einer ausgeprägten Konzentrationsstörung sollten die genauen Ursachen gefunden und Maßnahmen ergriffen werden um die Konzentration wieder zu verbessern, bevor ein starker Leistungsabfall die Folge ist.

Zeichen einer Konzentrationsstörung

Eine Konzentrationsstörung liegt vor, wenn Menschen sich über einen längeren Zeitraum nicht konzentrieren, das heißt mit einer bestimmten Aufgabe oder Tätigkeit beschäftigen können. Symptome sind zum Beispiel das Abschweifen von Gedanken, schnelle Ablenkung, starke Müdigkeit oder Hyperaktivität. Diese dauerhaft mangelnde Konzentrationsfähigkeit führt zu Problemen beim Lernen, im Beruf oder auch im Alltag. Wer eine Konzentrationsschwäche bei sich bemerkt, sollte daher rechtzeitig eingreifen und nach den Ursachen für die Konzentrationsstörung suchen.

Ursachen für Konzentrationsschwäche

Eine vorübergehende Konzentrationsschwäche kann harmlose Ursachen wie Stress und Müdigkeit haben und schnell wieder vorbeigehen. Hartnäckige Konzentrationsstörungen können jedoch auch schlimmere Ursachen haben, die es gilt zu finden und zu beheben, bevor die Gesundheit unter der Belastung leidet. Ursachen für dauerhafte oder stark ausgeprägte Konzentrationsschwäche können sein:

  • Starke psychische Belastungen
  • Chronischer Stress
  • Falsche Ernährung
  • Blutdruck oder Durchblutungsstörungen
  • Schilddrüsenunterfunktion und weitere Erkrankungen
  • Bewegungsmangel
  • Schlafstörungen

Wer unter Konzentrationsschwäche leidet, sollte zunächst körperliche Ursachen und Erkrankungen als Grund für die Konzentrationsschwäche von einem Arzt ausschließen lassen. Dafür sollte diesem das Problem genau geschildert werden. Auch der Besuch in einem Schlaflabor kann ratsam sein denn oft sind auch unentdeckte Schlafstörungen der Grund für den Konzentrationsmangel. Wurden keine körperlichen Ursachen gefunden, sollte genau darauf geachtet werden, welche Belastungen im Alltag der Grund für die Konzentrationsstörung sein könnten. Diese sollte darauf hin so gut wie möglich behoben werden. Zusätzlich können aber auch Übungen und Tipps helfen, dauerhafte Konzentrationsschwäche zu überwinden oder zwischendurch die Konzentration zu steigern.

Konzentrationsschwäche bei Kindern

Ein besonderes Problem stellt Konzentrationsschwäche bei Kindern dar. Betroffene Kinder haben häufig Probleme in der Schule, sind müde und abgeschlagen und haben generelle Lernschwierigkeiten. Eltern und Lehrer wissen dann häufig nicht, was zu tun ist und ein starker Leistungsabfall in der Schule und ein Sinken des Wohlbefindens sind die Folge. Auch bei Kindern sollte zunächst gründlich nach einer möglichen körperlichen Ursache gesucht werden. Wird keine gefunden, gilt es schließlich andere Gründe zu finden. Hatte das Kind ein belastendes Erlebnis, dass es nicht allein verarbeiten kann? Fühlt es sich in der Schule überfordert? Bekommt es nicht genug Ruhepausen oder gibt es familiäre Probleme? Leidet es an einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung? Ist die Ursache für die Konzentrationsschwäche gefunden, können die Belastungen im Alltag bearbeitet und die Konzentration wieder gestärkt werden. Wichtig ist es dabei, individuell auf das Kind einzugehen, damit nicht nur Konzentration, sondern auch das Wohlbefinden des Kindes wieder verbessert werden.

Tipps für eine bessere Konzentration

Sollte es keine körperliche Ursache für Ihre Konzentrationsschwäche geben, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können um Ihre Konzentration selbst zu verbessern. Auf folgende Dinge sollten Sie achten um Ihre Konzentrationsstörung in den Griff zu bekommen:

  • Ausreichend trinken, bis zu zwei Liter Flüssigkeit am Tag, am Besten Wasser oder Tee
  • Ausreichend Bewegung, zwischen längeren Arbeiten immer mal wieder aufstehen, spazieren gehen oder Sport machen
  • Ausgeglichene Ernährung – Konzentrationsschwäche ist oft ein Zeichen einer Mangelernährung
  • Genug schlafen
  • Zu viel Medienkonsum vermeiden
  • Koffein, Alkohol, Nikotin und andere schädliche Genussmittel vermeiden
  • Pausen machen – nach einer Zeit ist das Nachlassen der Konzentration normal, regelmäßige Pausen sind daher wichtig
  • Atem- und Entspannungstechniken lernen, auch Sport wie Yoga oder Pilates ist ein guter Ausgleich

Diese Maßnahmen sind die Grundvoraussetzung für gesundes und konzentriertes Arbeiten und Lernen. Zusätzlich kann die Konzentration auch mit bestimmten Übungen, wie zum Beispiel dieser Konzentrationsübung gesteigert werden:

Führen Sie Tätigkeiten über Kreuz auf. Da dies nicht dem normalen Bewegungsablauf Ihres Körpers entspricht, müssen Sie sich konzentrieren, damit dies gelingt. Dies ist eine gute Übung, falls Ihre Konzentration kurzfristig nachlässt und Sie Ihren Geist wieder wachrütteln möchten. Kreuzen Sie zum Beispiel abwechselnd Ihre Arme, Hände oder Füße oder reiben Sie mit ihrer rechten Hand Ihr linkes Ohr und gleichzeitig mit der linken Hand Ihr rechtes Ohr. Sie können auch mit Ihrem rechten Ellbogen Ihr linkes Knie berühren oder anders herum. Auch zur Abwechslung mit links die Zähne zu putzen, stärkt die Konzentration. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Regelmäßige Übungen wie diese bringen den Geist in Schwung und können jederzeit unauffällig zwischendurch durchgeführt werden. Hilfreich sind auch Atem- und Entspannungstechniken, die Sie schnell lernen können. Wenn Sie bei der Arbeit oder beim Lernen merken, dass Sie sich nicht mehr konzentrieren können, powern Sie nicht einfach durch, sondern gönnen Sie sich eine Pause. Wenn Sie danach frisch an die Sache heran gehen, haben Sie mehr davon.

Bild: © Edyta Pawlowska – Fotolia.com

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