Der Unterschied zwischen Trauer und Depression

Klassische Symptome der Depression sind das Gefühl der Traurigkeit, Niedergeschlagenheit oder innere Leere. Neben diesen emotionalen Erscheinungen ist die Depression auch an psychophysiologischen Merkmalen wie Schlafstörungen, Appetitminderung oder Gewichtsverlust erkennbar. Genau dieselben Symptome findet man bei der typischen Trauerreaktion nach dem Tod eines geliebten Menschen wieder. Ist also die Trauer der Depression gleichzusetzen oder ist man als Trauernder gefährdet, depressiv zu werden?

Wie lange und in welcher Form jemand trauert ist unter anderem von der Persönlichkeit und dem kulturellen Hintergrund des Betroffenen abhängig. Obwohl sich sehr viele Symptome der Trauer und der Depression gleichen, wird aus psychologischer Sicht auch bei schweren Trauerreaktionen nicht gleich eine Depression angenommen. Erst wenn nach zwei Monaten keine Besserung zu erwarten ist, sollte eine depressionsspezifische Behandlung in Betracht gezogen werden.

Diese Zeitspanne von zwei Monaten soll sicherstellen, dass auch aus gesellschaftlicher Sicht genug Zeit für den so wichtigen Trauerprozess bleibt und die normale Trauerarbeit einer Person nicht als krankhaft angesehen wird.

Komplizierte Trauerreaktionen, welche einen in der Depression mündenden Verlauf haben, sollten keinesfalls verharmlost sondern unbedingt psychotherapeutisch behandelt werden. Studien haben gezeigt, dass bei Personen, welche sehr früh belastenden Lebensereignissen ausgesetzt waren, für eine spätere Entwicklung einer Depression anfälliger sind. In solch einen Fall kann der Tod einer nahestehenden Person als Auslöser für die Depression eine Rolle spielen.

2 Kommentare

    • Hallo Marijana! Danke für den interessanten Verweis.

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