Mit Mentaltraining Blockaden lösen und schwierige Lebenssituationen meistern

Wer beim Stichwort „Mentaltraining“ an Spitzensport denkt, liegt nicht ganz richtig – wenngleich die im Mittelpunkt stehenden Elemente beim Mentaltraining als auch beim Sport der Geist und die Psyche des Menschen ist. Mithilfe des mentalen Trainings soll es möglich sein die Selbstwahrnehmung zu schärfen und so schwierigen Lebenssituationen besser zu bewältigen. Mittels Mentaltraining soll eine positive Grundhaltung zum Leben entwickelt werden und ein Mentalcoaching soll Betroffene dabei unterstützen, alte, teilweise hinderliche Denkmuster aufzubrechen, um neue Perspektiven zu erschließen.

Es geht beim Mentaltraining um eine alltagstaugliche Lebenshilfe und das Erkennen und Lösen von blockierendem Verhalten, wie es beispielsweise bei der Rauchentwöhnung hilfreich ist, bei der Umstellung eingefahrener Mechanismen und dem Umgang mit schwierigen, beängstigenden Situationen wie angstbesetzten Prüfungen. Oder anders gesagt: Manchmal hilft das Mentaltraining dabei, den inneren Schweinehund zu besiegen, manchmal ist es eine Stütze für die Psyche, manchmal ist es Alltagshilfe, aber immer ist es gut.

Mentaltraining ist für jeden geeignet

Beispiele für die Anwendung von Mentaltraining gibt es viele. Jeder, der bemüht ist, sich ein oder zwei Tage im Alltag etwas aufmerksamer zu beobachten, mag feststellen dürfen, dass es Situationen gibt, in denen ein wenig Unterstützung auf mentaler Ebene hilfreich wäre.

Wer damit kämpft, nicht zur Schokolade zu greifen und stattdessen lieber eine Runde Joggen zu gehen, wer abends Gedanken und Probleme wälzt, statt in die Entspannung und den erholsamen Schlaf zu finden, wer unliebsame Aufgaben stets bis zum letzten Zeitpunkt aufschiebt, mag mentales Training durchaus als probate Hilfe im Alltag betrachten können. Denn die mentale Stärke, die man benötigt, um den inneren Schweinehund zu bändigen oder innere Schwächen zu überwinden, kann mit Hilfe von Mental-Coaching durchaus trainiert werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Mentaltraining als Selbsthilfe-Programm

Handelt es sich bei der Situation, in der Unterstützung notwendig wird, um eine eher alltägliche Problemstellung, genügt es möglicherweise, sich mittels akustischer Autosuggestionsverfahren von der CD unterstützen zu lassen. Fachverlage haben ein oftmals erprobtes und in der Wirkung überprüftes Angebot an Mentaltrainingsprogrammen beispielsweise zur Förderung des Selbstbewusstseins, zum Einüben von Entspannungstechniken wie dem autogenen Training oder von Lehrgängen zur Stressbewältigung. Über vorgesprochene Formeln der Autosuggestion, meist unterlegt mit entspannenden Klängen und die Psyche öffnender Musik, haben die Trainingsprogramme zum Ziel, in der geschützten häuslichen Umgebung eine Veränderung der Denk- und Verhaltensmuster herbeizuführen.

Mentalcoaching: Begleitet zur Veränderung

Manchmal allerdings ist durchaus der Einsatz von geschulten Mentaltrainern mit Kenntnissen aus der Psychologie hilfreich, da diese sich auf den Einzelfall einzustellen vermögen. Eingefahrene Demotivationsstrategien wie „Ich kann das sowieso nicht“, die am Glücklichsein hindern, konstantes Misstrauen gegenüber dem eigenen Instinkt und damit verbundene tiefer wirkende Selbstzweifel oder ganz konkrete Krisensituationen können bei Nichtbewältigung langfristig mehr als nur Blockade sein und zu schwerwiegenden Belastung der Psyche werden.

Hier ist möglicherweise der punktuelle oder langfristige Einsatz eines Trainers für Mental-Coaching das Richtige. Beginnend mit einer ausführlichen Anamnese des konkreten Problems und der Frage, wo der Hilfesuchende steht, wird ein gemeinsames Trainingsprogramm für die Psyche erarbeitet. Dabei hilft der Trainer in der Regel dabei, eine Übereinstimmung von Körper, Seele und Geist herbeizuführen, indem individuelle Körper- und Entspannungsübungen trainiert werden. Außerdem hilft der Mentaltrainer dabei, das zu erreichende Ziel abzustecken und eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster aufzuspüren und zu durchbrechen. Hilfreich ist dabei die Funktion des Trainers als außenstehende Person, die durch die geschulte Wahrnehmung im geschützten Raum das eigene Verhalten spiegeln und thematisieren kann.

Den inneren Mentaltrainer entdecken

Mentaltraining kann aber letztlich jeder von uns ganz einfach im Alltag testen und sich dabei von der Wirkung der Selbstbeeinflussung überzeugen. Wer die Selbstwahrnehmung trainieren und sich ab und zu gewissermaßen von außen betrachten möchte, kann dies schon bei der gleich anstehenden Busfahrt oder dem nötigen Einkauf tun und die Umwelt als Übungsfeld benutzen. Hierzu stellt man sich einfach darauf ein, bei der nächsten Begegnung mit anderen Menschen positiv zu reagieren, anstatt sich zu ärgern – egal, was passiert. Und wenn man sich trotzdem ärgert, sollte man es sich nicht übel nehmen, sondern versuchen herauszufinden, was den Ärger verursacht hat und wo man ihn spürt. Wenn man dann noch einmal mehr als einmal zu wenig lächelt und sich vornimmt, sich beim nächsten Mal nicht wieder ärgern zu lassen – und wenn man sich dann auch noch gut fühlt – hat man den eigenen Mentaltrainer in sich für den Alltag schon entdeckt.

Das mentale Training ist eine empfehlenswerte Technik um die Gesundheit der Psyche zu fördern und zu erhalten. Es ermöglicht das Lösen von inneren Blockaden und sorgt somit für ein seelisches Gleichgewicht. Dadurch kann die eine oder andere psychische Problematik vorgebeugt werden. Ob Mentaltraining nun angeleitet oder per Selbsthilfe-CD durchgeführt wird, ist Geschmackssache und jedem selbst überlassen.

Bild: © unsplash.com

3 Kommentare

  1. Mentaltraining ist bereits aus der Bibel bekannt, dazu Beispiele:

    Mehr als auf alles andere achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben.
    Sprichwörter 4,23

    Quäl dich nicht selbst mit nutzlosem Grübeln! …sprich dir Mut zu…
    Jesus Sirach 30,21-23

    Wenn dir´s schlecht geht, so bedenke, dass dir´s wieder gutgehen kann.
    Jesus Sirach 11,26

    Der Schwache spreche:Ich bin stark!
    Joel 4,10

    Mit guten Segenswünschen
    Claus F. Dieterle

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    • Vielen Dank für den aufschlussreichen Kommentar!

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  2. „Schwierige Lebenssituationen meistern“ gelingt demjenigen Menschen viel besser, der im typischen Erwachsenen-Bewußtsein lebt, im „Höheren / wahren Selbst“, zu welchem man sich gesunderweise bis zur Geschlechtsreife entwickeln sollte – denn nur mit den Kräften dieser Bewußtseins-Ebene ist es möglich, die Herausforderungen / Aufgaben zu meistern, die sich Erwachsenen typischerweise stellen.

    Um nur zwei davon herauszustellen: Die Liebesbeziehung / Partnerschaft und das Kinder-Kriegen und -Erziehen.
    Und jeder Mensch weiß, dass es speziell mit diesen Dingen in der modernen Gesellschaft große Schwierigkeiten gibt. Warum? Weil die meisten Menschen in der zivilisierten Gesellschaft sich nicht mehr zur höheren Bewußtseins-Dimension, zum wahren Erwachsenen-Bewußtsein, dem „Höheren Selbst“, entwickeln.

    Das ist einer der wesentlichen Aspekte der „Krankheit der Gesellschaft“, über die Erich Fromm und andere kompetente Leute geschrieben haben. Ich habe dafür den Begriff „Kollektive Zivilisations-Neurose“ geprägt und bin seit 20 Jahren bestrebt, darüber und über die Heilungswege aufzuklären.

    Wie dieser Mangel geschichtlich entstanden ist, lasse ich hier mal aus Platz- und Zeitgründen fort. Es sei soviel gesagt: Die Kollektive Neurose der zivilisierten Gesellschaft ist vor grob geschätzt 10.000 Jahren entstanden. Zuletzt haben wir in Nordeuropa sie von den Römern übertragen bekommen.

    Am/im Individuum entsteht der Mangel schon meistens bei der Zeugung und in der Schwangerschaft. Denn die gesamte zivilisierte Gesellschaft lebt in einem negativ gepolten / geladenen (Unter-)Bewußtsein, geprägt von Angst – die bei den meisten bzw. größtenteils verdrängt ist. Ich verstehe Angst übrigens auch als die „Mutter“ aller negativen Gefühle und Denkhaltungen. Der andere Pol – sozusagen der „Plus-Pol“ und Gegenstück zur Angst ist die universelle – feinstoffliche – Energie, auch Lebens-Energie oder geistige Liebe genannt. Wo diese Energie gesund fließt, kann sich keine Angst halten oder entfalten.
    „Die Liebe treibt die Furcht aus“ sagt die Bibel dazu.

    Die zivilisierte Gesellschaft ist vom Bewußtsein für diese Energie und entsprechend von der Nutzung ihrer Kraft abgetrennt. Die zivilisierten Menschen leben in einem gesellschaftlich sehr niedrigen Niveau von Liebe / Lebens-Energie – von seltenen Ausnahmen abgesehen.
    Mit einem entsprechenden Mangel kommen die meisten Kinder schon auf die Welt und erleiden ihn weiter in ihrer Kindheit. Michael Balint hat das für die Säuglinge / Kleinkinder in seinen Arbeiten unter dem Begriff „Grundstörung“ beschrieben; Arno Gruen verdächtigt diesen Mangel als Ursache für den „plötzlichen Kindstod“ und Wilhelm Reich äußert sich drastisch in seinem Buch „Christusmord“.
    Der Tenor ist immer der gleiche: Die Kinder bekommen nicht das Maß an Liebe / Lebens-Energie / Aufmerksamkeit / Zuwendung usw., was sie bräuchten für ihre gesunde Entwicklung.
    Die Eltern und sonstiges Umfeld sollten Kindern eigentlich vorleben, wie man als wahrhaft Erwachsener lebt und das Prinzip der bedingungslosen Liebe kennenlernen und folglich bedingungslos vertrauen lernen. Aber das klappt in den meisten Fällen in unserer Gesellschaft NICHT. Und wenn ausnahmsweise DOCH, kommt negativ zum Tragen, dass unsere Gesellschaft das KNOW-HOW zum wahren Erwachsenwerden verloren hat.
    Eigentlich sollen nämlich die in die Pubertät kommenden Jugendlichen lernen, Angst überwinden zu können, um sich dann dem „Unbekannten“ in ihrem Unbewußten stellen zu können, wo sie ihre höhere Bewußtseins-Dimension kennenlernen und sich schließlich zu ihr entscheiden, sich mit ihr vereinigen und mit ihr IDENTIFIZIEREN sollen.
    Denn nur dann verfügen sie regelhaft über die Kraft (Liebe), die es ihnen ermöglicht, als wahrhaft Erwachsener zu leben. Zunächst aber muß mit dieser Kraft das (Unter-)Bewußtsein von alten Verdrängungen / abgespaltenen Gefühlsenergien gereinigt und alte seelische Verletzungen GEHEILT werden. DAS ist der Vorgang der GRUNDLEGENDEN HEILUNG, den eigentlich jeder Mensch braucht als Basis für zukünftige regelhafte ganzheitliche Gesundheit.
    Ganzheitliche Gesundheit schließt die seelische Gesundheit ein und diese, die seelische Gesundheit, ist auch die wichtigere Komponente; sie schafft das bedingungslose Glücklichsein des Menschen!

    Wer DIESE Basis hat, braucht keine Psychiater und sonstigen „Helfer“ des offiziellen Gesundheitssystems mehr, die alle von DIESER Dimension von Heilung und Gesundheit keine Ahnung haben. Denn diese Dimension wird vom wissenschaftlichen Weltbild nicht erfaßt. Leider.

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