Erschöpfungsdepression

Die Erschöpfungsdepression kennt man auch unter dem Begriff Burnout, und sie ist keine Krankheit im klassischen Sinne. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen Komplex verschiedener Symptome, zu denen Kraft- und Antriebslosigkeit, Depressionen, Ängste und Schlafstörungen gehören.

Eine Erschöpfungsdepression entsteht über einen längeren Zeitraum hinweg. Auslöser für ein Burnout können unterschiedlich sein, in der Regel steckt jedoch dauerhafter Stress hinter einer Erschöpfungsdepression. Betroffene leiden meist an einer ständigen Überlastung am Arbeitsplatz oder sind sozialen Konflikten wie beispielsweise Mobbing ausgesetzt.

Wird ein Burnout rechtzeitig erkannt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet, haben Betroffene eine reelle Chance auf eine vollständige Genesung und auf eine Rückkehr in ihr gewohntes Leben.

Was ist eine Erschöpfungsdepression?

Eine Erschöpfungsdepression beschreibt den Zustand einer völligen und dauerhaften Erschöpfung, die sich sowohl psychisch als auch körperlich äußert. Eine andere Bezeichnung für eine solche Depression ist Burnout-Syndrom, das vielen Menschen heute geläufiger ist. „Nichts geht mehr“ – das sind oft die Worte, mit denen Betroffene ihren Zustand beschreiben. Erschöpfungsdepressionen nehmen immer weiter zu, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich Ansprüche und Druck immer stärker werden. Erste Anzeichen einer solchen Erschöpfungsdepression sind in der Regel eine abnehmende Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen. Wird die Depression nicht erkannt und behandelt, können chronische psychische Probleme, aber auch körperliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Tinnitus oder ein Hörsturz die Folge sein.

Welche Ursachen hat eine Erschöpfungsdepression?

Häufig sind von einem Burnout Betroffene sogenannte Perfektionisten, welche außergewöhnlich hohe Ansprüche an sich selbst haben. Sie sind sehr strebsam und ehrgeizig, leiden jedoch unter einem schwachen Selbstwertgefühl, welches sie durch hochwertige und vor allem unermüdliche Arbeit zu kompensieren versuchen. Dies funktioniert oft eine lange Zeit, selten jedoch dauerhaft. Schwierige Bedingungen im Beruf, eine hohe Belastung bzw. Überlastung gepaart mit ständigem Druck und fehlender Anerkennung, keiner angemessenen Entlohnung und nicht selten einem schlechten Arbeitsklima sind Faktoren, die eine Erschöpfungsdepression begünstigen. Aber auch schwerwiegende private Probleme wie eine schwierige Beziehung, eine Trennung oder die schwere Krankheit eines Angehörigen können ein Burnout fördern. Fast immer gibt es nicht nur einen Auslöser für die Erschöpfungsdepression, sondern das Problem entsteht infolge einer Kombination aus verschiedenen Belastungen und Überforderungen sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich.

Welche Symptome kennzeichnen eine Erschöpfungsdepression?

So verschieden die Ursachen einer Erschöpfungsdepression, so unterschiedlich sind auch die Symptome, in denen sich eine solche äußert. Denn die Symptome des Burnout entstehen nicht spontan, sondern entwickeln sich über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg durch anhaltenden psychischen Stress. In fast allen Fällen leiden Betroffene unter mehreren Beschwerden gleichzeitig. Die hauptsächlichen psychischen Symptome einer Erschöpfungsdepression sind:

Die am häufigsten auftretenden körperlichen Symptome sind:

  • Schlafstörungen
  • Herzrasen, Atemnot, Schwindel
  • Stoffwechselprobleme
  • Bluthochdruck
  • Schmerzen, insbesondere Rücken- und Gelenkschmerzen
  • erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und andere Krankheiten

Wie verläuft eine Erschöpfungsdepression?

Menschen, die am Burnout leiden, fühlen sich komplett ausgelaugt und ohne Energie. Sie sind immer weniger in der Lage, im Beruf und Privatleben geforderte Anforderungen zu leisten – ein Zustand, der mehr und mehr mit Angstzuständen und Panikattacken einhergeht. Eine weitere Begleiterscheinung einer Erschöpfungsdepression ist, dass die Betroffenen sich mehr und mehr von Angehörigen, Freunden und Bekannten zurückziehen, was am Ende nicht selten zu einem totalen Verlust des sozialen Lebens und völliger Isolation führt. Darunter wiederum leiden die Betroffenen selbst am meisten, und sie empfinden ihre Situation zunehmend ausweglos. In vielen Fällen scheint ein zunehmender Konsum von Alkohol oder Medikamenten die einzige Lösung zu sein, was nicht selten eine Abhängigkeit zur Folge hat. In den schlimmsten Fällen treten bei einer Erschöpfungsdepression Suizidgedanken auf.

Wie erfolgt die Diagnose und Behandlung bei einer Erschöpfungsdepression?

Wer an sich über einen längeren Zeitraum die weiter oben beschriebenen Symptome beobachtet, sollte möglichst bald einen Psychologen aufsuchen. Denn es ist dringend eine Behandlung angezeigt, bevor die Depression immer weiter fortschreitet und ein immer unerträglicheres Ausmaß annimmt.

Ein erfahrener und einfühlsamer Facharzt wird zunächst in einer ausführlichen Anamnese den Grund für die Erschöpfungsdepression herausfinden. Dieser liegt in fast allen Fällen in einer beruflichen und/oder privaten Überlastung. In seltenen Fällen hat eine solche Depression eine organische Ursache, z.B. eine Unterfunktion der Schilddrüse.

Zur Behandlung des Burnout gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Psychotherapie – und hier ganz besonders eine Kognitive Verhaltenstherapie – hat sich hierbei als besonders erfolgreich erwiesen. Berufliche und/oder private Konflikte werden während dieser aufgearbeitet und Schritt für Schritt gelöst. Wenn nötig, wird die Therapie durch die Einnahme von Antidepressiva begleitet, um die Symptome zu lindern. Aber auch die alternative Medizin bietet Möglichkeiten einer Behandlung, beispielsweise mit Hilfe der Bachblüten-Therapie. Die beste Behandlung einer Erschöpfungsdepression ist jedoch, eine solche durch gezielte Vorbeugung gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Wie kann man einer Erschöpfungsdepression vorbeugen?

Fast immer ist der Grund für einen Burnout eine Überlastung. Die beste Vorbeugung ist daher, das Leben und den Alltag so zu gestalten, dass es nicht dazu kommt. Dies erfordert, die Ansprüche und Erwartungen an sich selbst zu prüfen und gegebenenfalls herunterzuschrauben, den Mut, Aufgaben zu delegieren und auch einmal „Nein“ sagen zu können und immer konsequent auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Pflicht und Kür zu achten.

Einer Depression wirkt ebenso eine in jeder Hinsicht gesunde Lebensweise entgegen, wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und körperliche Bewegung. Vielen hilft das Erlernen von Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Autogenes Training.

Einer Erschöpfungsdepression vorbeugen – die Fakten auf einen Blick:

  • Richtiges Gleichgewicht zwischen Verpflichtung und Erholung
  • Ausschließlich erreichbare Ziele stecken
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Gesunde ausgewogene Ernährung
  • Ausreichender Schlaf
  • Entspannungstechniken, wie Meditation oder Yoga

Zusammenfassung

Sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich sehen sich die Menschen immer größeren Anforderungen und stärkerem Druck ausgesetzt. Immer häufiger endet dieser wachsende Druck in einer Erschöpfungsdepression, die dazu führt, dass die Betroffenen sich völlig ausgebrannt fühlen und immer mehr Energie verlieren. Mit einer gesunden Lebensweise und dem richtigen Gleichgewicht zwischen Verpflichtungen und Erholungspausen kann eine solche Depression vermieden werden. Kommt es dennoch zum Burnout, kann mit einer gezielten Therapie und einer Änderung der Lebensweise eine komplette Heilung erreicht werden.